Wie oft habt ihr schon mal was echt Verrücktes probiert oder gekocht? Ob nun Mystery Meet im Urlaub an einem Stand oder mal was Exotisches in einem Restaurant, zwischen dem Sehen eines Gerichts und dem Kochen bzw. Probieren verlässt uns oft der Mut. Ich habe in einer Zeitschrift gelesen, was man so alles an Innereien lecker auf dem Grill machen kann, dann habe ich einen Kochkurs-Gutschein gewonnen, bei dem es auch einen Kurs mit Innereien gab und einer meiner Lieblingsköche schreibt und redet oft davon Innereien zu kochen und natürlich auch zu essen. Trotzdem hat es über ein Jahr gedauert bis ich mal was Neues ausprobiert hab. Bei meiner letzten Bestellung bei meinem Züchter des Vertrauens habe ich spontan sein Angebot angenommen und das Black Angus Herz mitbestellt. Mit der Bestellung alleine ist es aber noch nicht getan, man muss das Herz schließlich auch noch kochen. Bis das endlich geklappt hat hat es wieder etwas gedauert. Nein, es hat nicht in meinem Kühlschrank vor sich hingegammelt sondern schön fachgerecht verpackt im Froster gewartet.

imageDa so ein Herz für einen doch ein bisschen viel ist musste ich noch die passenden Gäste finden. Bis die es dann an den Tisch geschafft hatten ging wieder Zeit ins Land. Aber was lange währt wird endlich gut und so war es dann auch mit dem Herz. Ich habe mich dann wie so oft nicht so ganz an das ursprüngliche Rezept gehalten, sondern die Grundidee angepasst. Anstatt einer einfachen Salsa gab es eine Melonen-Salsa dazu.

Für die Salsa Melone und rote Zwiebel in kleine Würfel schneiden. Falls ihr es etwas saurer mögt könnt ihr auch noch Limettenfilets einfach runterschneiden und mit reinwerfen. An Kräutern habe ich dieses Mal Salbei, Rosmarin und Minze in die Salsa gemacht. Bei Salbei und Minze reicht chiffonade und den Rosmarin einfach grob hacken. Jetzt nur noch schnell den Knoblauch in feine Würfel schneiden oder reiben und schon habt ihr die Schneidarbeiten für die Salsa erledigt. An Flüssigkeit kommt Olivenöl und  Limettensaft dazu. Jetzt müsst ihr das ganze nur noch mit Salz und Pfeffer abschmecken und schon ist die Salsa erledigt. Wer es schärfer mag kann auch gerne Chiliflocken oder Cayennepfeffer dazugeben.

imageSo, jetzt zum Herz. Als erstes braucht ihr ein Schneidebrett und ein scharfes Messer. Das Messer sollte eine Spitze haben, damit ihr gut unter die Haut fahren könnt. Jetzt kommt der kleine Anatomiekurs oder aber auch das Parieren des Herzens. Ich hab das Herz in zwei Hälften geschnitten und dann erst mal die Klappen entfernt. Nach dem Offensichtlichen hab ich mich dann dran gemacht die Häute im Inneren zu entfernen. Auch habe ich nach Möglichkeit die größeren Blutgefäße rausgeschnitten. An der Außenseite kommt der Herzbeutel weg und ich hab das Fett noch an der ein oder anderen Stelle getrimmt. imageJetzt müsst ihr das Herz nur noch salzen und pfeffern und schon kann es ab auf den Grill. Hier geht es ganz nach der hot and fast-Methode.

Ihr könnt das Ganze bei mittlerer Hitze direkt grillen. Falls ihr einen Deckel habt könnt ihr den ruhig auch mal drauf lassen für ein paar Minuten. Da jedes Stück Fleisch anders ist müsst ihr schauen, nach welcher Methode ihr den Gargrad überprüft, ob Thermomeimageter oder Drücken bleibt euch überlassen. Ist das Herz fertig gegrillt sollte es für 10 Minuten in Albfolie ruhen. Danach könnt ihr es z.B. einfach in Scheiben aufschneiden, Salsa drüber und fertig.

Die Reste habe ich über Nacht in die Salsa eingelegt und dann am nächsten Tag in Cubanos verarbeitet. Ihr solltet darauf achten, dass sie nicht zu lange im Ofen oder Grill sind, damit das Herz nicht zu zäh wird. Jetzt müsst ihr nur noch das passende Herz und die passenden Gäste finden und schon kann es losgehen.

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